Was Azubis in puncto Outfit, Tattoos und Piercings beachten sollten

T-Shirt oder Hemd? Bluse oder bauchfreies Top? Wenn du eine Ausbildung beginnst, kannst du mit dem eigenen Outfit einen guten ersten Eindruck hinterlassen – oder ins Fettnäpfchen treten. Hier einige Tipps zum Einstieg.

Steht der erste Ausbildungstag an, stellt sich für Azubis oft auch die Frage: Was nur anziehen? Schließlich gibt es in vielen Unternehmen keinen feststehenden Dresscode – und nicht überall Berufsbekleidung. Die Stilberaterin Dunja Heß empfiehlt angehenden Azubis deshalb, am besten schon frühzeitig – zum Beispiel bereits beim Bewerbungsgespräch – nach den jeweiligen
Erwartungen im Betrieb zu fragen. Und beispielsweise bei der Vertragsunterzeichnung oder anderen Vorab-Besuchen im künftigen Ausbildungsbetrieb die Augen offen zu halten: „Was ist hier so gang und gäbe?“ Ihr Tipp für den Start: „Am ersten Tag und in der ersten Woche ein bisschen schicker machen, als es vielleicht üblich ist.“

Gut geeignet für Büros ohne formalen Dresscode sind laut Heß beispielsweise Stoffhosen wie Chinos, die man zum Hemd oder zur Bluse tragen kann. Letztere ließen sich je nach Betrieb am zweiten Tag oft auch gegen ein Poloshirt oder schlichtes T-Shirt eintauschen. Und: „Man darf auch gerne Farben tragen.“ Etwa in Kombination mit gedeckten Tönen – also beispielsweise eine kobaltblaue Hose zur weißen Bluse. „In etwas moderneren Büros sind Farben wie Grün oder Orange auch super.“

Kurze Hosen und bauchfreie Tops im Schrank lassen
Zu Hause bleiben sollten für einen guten ersten Eindruck hingegen – unabhängig von der Branche – bauchfreie Oberteile sowie Shirts mit vermeintlich witzigen Botschaften. Und auch bei hohen Temperaturen gilt Heß zufolge für den Ausbildungsstart: Auf kurze Hosen lieber verzichten. Röcke oder Kleider sollten knielang sein. Und Sandalen lässt man zum Ausbildungsbeginn besser erst mal noch im Schuhschrank. „Nach der ersten Woche sieht man dann, ob das im Betrieb geht oder nicht geht“, so Heß.

Sinnvoll sei, sich nicht gleich vorab eine umfangreiche Büro-Garderobe zuzulegen, sondern mit wenigen Stücken – zum Beispiel zwei Stoffhosen und drei oder vier Hemden, Blusen oder Shirts – zu starten, empfiehlt Heß. Diese Auswahl könne dann nach und nach aufgestockt werden. Schließlich wisse man nach einigen Tagen besser, was im Betrieb gefragt sei und was eher nicht – und worin man sich im Ausbildungsalltag wohlfühlt. „In vielen Berufen geht dann nach der ersten Woche auch eine dunkle Jeans“, sagt die Stilberaterin.

Was ist mit sichtbaren Piercings und Tattoos?
Hier kommt es auf das Unternehmen an. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) empfiehlt Azubis, Piercings zumindest in konservativen Branchen besser herauszunehmen oder abzukleben. Und wer beispielsweise mit Tattoo am Hals bei einer Bank auftauche, werde mit Sicherheit auf sein Äußeres angesprochen, heißt es in der Broschüre „Alles startklar!“ der Arbeitnehmerkammer Bremen. „Ein unauffälliges Piercing ist inzwischen aber ganz normaler Schmuck und sollte in den meisten Betrieben akzeptiert werden.“ Am besten spricht man vorab mit dem zuständigen Ausbilder über die Erwartungen des Unternehmens.

Gut zu wissen: „Besteht ein Sicherheitsrisiko, können Piercings auch verboten werden“, sagt Tjark Menssen vom Rechtsschutz des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Bei der Frage, ob Tattoos abgeklebt werden müssen, komme es immer auf den Einzelfall an. „Wenn es sich um bloßen Schmuck handelt, wird es kein Problem sein“, so Menssen. „Sollten sich allerdings politische Aussagen darauf befinden oder ableiten lassen, wird abzuwägen sein, ob der Arbeitgeber das Recht auf Meinungsäußerungsfreiheit

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